20 / 06 / 2022 | Berufsstart

„Etwas, das nicht jeder macht“ – Ausbildung als Soldat bei der Bundeswehr

„Etwas, das nicht jeder macht“ – Ausbildung als Soldat bei der Bundeswehr

Lukas B. ist 23 Jahre alt und hat sein Abitur gemacht. Daraufhin hat er  sich für die Ausbildung als Soldat entschieden.

Abgehn: Wie bist du überhaupt auf die Bundeswehr gekommen?

Lukas: Ich wollte schon immer etwas Besonderes machen, etwas was nicht jeder macht. Auf die Bundeswehr bin ich damals durch einen Freund meiner Eltern gestoßen. Natürlich habe ich auch  sehr viel im Internet recherchiert und mir somit meine Informationen gesammelt.

Abgehn: Was waren deine Beweggründe dich für einen Beruf zu entscheiden, der mit so vielen Risiken verbunden ist?

Lukas: Risiken gibt es in jedem Beruf. Wenn man in einem jungen Alter zur Bundeswehr geht und sich für die Infanterie entscheidet, dann denkt man nicht wirklich über diese Risiken nach. Ich kann nur sagen, dass man bestens auf jede Ausnahmesituation vorbereitet wird.

Abgehn: Wie hat dein privates Umfeld darauf reagiert, als du dich dafür entschieden hast?

Lukas: Aus meinem Freundeskreis bekam ich nur positives Feedback „Das ist genau das Richtige für dich“ oder „Dort sehe ich dich“ waren Sätze, die ich ziemlich oft gehört habe. Bei meinen Eltern war es etwas anders. Meine Mama ist natürlich nicht so wirklich begeistert von meiner Berufswahl, aber mittlerweile hat auch sie sich dran gewöhnt. Ich kann behaupten, dass meine Familie und auch mein Freundeskreis hinter mir stehen und mich dabei unterstützen.

Abgehn: Wie lief die Grundausbildung ab?

Lukas: Die Grundausbildung dauert insgesamt 3 Monate. 3 Monate, in denen man alle Ausbildungsabschnitte durchläuft und langsam an den Alltag eines Soldaten herangeführt wird.

Abgehn: Was passiert nach der Grundausbildung?

Nach der Grundausbildung gibt es für jeden einen bestimmten Werdegang. Jeder hat sich im Karrierecenter für einen Verwendung bei der Bundeswehr entschieden. Für jede Verwendung gibt es eine SGA (Spezial Grundausbildung), die durchlaufen werden muss, um so auf seinen Dienstposten vorbereitet zu werden.

Abgehn: Findest du, man kann von dem Gehalt, das man bei der Bundeswehr erhält, gut leben?

Lukas: Ich finde der Sold für deutsche Soldaten ist definitiv angemessen.

Abgehn: An welchen Standorten wurdest du schon in Deutschland eingesetzt?

Lukas: Ich habe schon einige Flecken in Deutschland gesehen. Wegen meiner Verwendung hatte ich auch das Vergnügen verschiedene Ausbildungen im Ausland genießen zu dürfen. Man lernt bei der Bundeswehr definitiv viele verschiedene Orte kennen.

Abgehn:  Wie hoch ist denn die Chance, dass man nach der Grundausbildung ins Ausland eingezogen wird?

Lukas: Es kommt immer drauf an, welche Verwendung man bei der Bundeswehr ausübt. Ich kann nur für die Infanterie sprechen, da ist die Chance sehr wahrscheinlich, dass man in seiner Laufbahn mehrmals in den Einsatz geschickt wird. Man braucht natürlich gewisse Voraussetzungen im Bereich Ausbildung, die man erfolgreich abgeschlossen haben muss, dann steht einem Auslandseinsatz nichts im Weg.

 

Abgehn: Wie sieht es eigentlich aus Beruf und Freizeit miteinander zu verbinden?

Lukas: Nach dem Dienst lässt sich die Freizeit gut gestalten. Man verbringt sehr viel Zeit mit seinen Kameraden. Für mein privates Umfeld habe ich dann immer am Wochenende Zeit. Meiner Meinung nach unterscheidet sich das Leben eines Soldaten in zwei Bereiche. Soldaten, die Kasernenschläfer sind und Soldaten, die zuhause schlafen. „Heimschläfer“ verrichten ihren Dienst und verbringen den restlichen Tag mit ihren Liebsten.
Der Kasernenschläfer kann sich nach dem Dienst seine Freizeit gestalten, wie er möchte. Es gibt viele Freizeitangebote innerhalb der Kaserne, aber man kann sich natürlich auch außerhalb des Standortes beschäftigen.

Abgehn: Gibt es nach der Ausbildung noch Weiterbildungsmöglichkeiten?

Lukas: Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es definitiv sehr viele. Von einer Ausbildung bis zu einem Studium ist alles möglich.

Abgehn: Muss man sich regelmäßig wieder sportlich beweisen? Und müssen das auch die Leute im Büro machen?

Lukas: Ja das muss man. Es gibt eine alljährige IGF-Leistung (Individuelle Grundfertigkeiten) abzulegen. Einmal in einem 12 km Marsch mit Gepäck in einer gewissen Zeit, Kleiderschwimmen auf Zeit und ein Bewertungsschießen. Das gilt für jeden Soldaten der Bundeswehr.

Abgehn: Wenn du außer Dienst/Privat unterwegs bist und was passiert, bist du verpflichtet trotzdem einzugreifen?

Lukas: Ich denke, dass jeder Mensch dazu verpflichtet ist. Da spielt keine Rolle, welchen Beruf man ausübt.

Abgehn: Was macht deinen Beruf als Berufssoldat so besonders?

Lukas: Die Bundeswehr macht diesen Beruf besonders. Man hat beruflich alle Möglichkeiten um aufzusteigen. Es ist sehr vielfältig und herausfordernd. Man lernt einige bedeutsame Sachen, die man auch im zivilen Leben anwenden kann. Wenn man Spaß an der ganzen Sache hat, dann gibt dir dieser Beruf, alles was man braucht.