Ein leckeres Frühstücksbuffet, glückliche Gäste und frisch bezogene Betten wie durch Zauberhand: all das schätzen wir an Hotelurlauben. Dieses Auszeit-Feeling ist jedoch erst durch den professionellen Service der Hotelfachkräfte möglich. Mit ihrem beeindruckenden Organisationstalent und ihrer freundlichen und kommunikativen Art sorgen sie für einen optimalen Aufenthalt ihrer Gäste.
Du fühlst dich von dieser Beschreibung angesprochen? Vielleicht ist eine Ausbildung in der Hotelbranche genau das Richtige für dich! Damit du weißt, wie eine solche Ausbildung gestaltet ist, haben wir eine Auszubildende Hotelfachfrau befragt:
Wie lautet die genaue Bezeichnung deiner Ausbildung?
Die Ausbildung nennt sich „Hotelfachfrau/-mann mit Zusatzqualifikation Hotelmanagement“. Der Unterschied zu der Ausbildung ohne Zusatzqualifikation ist, dass hier der Fokus darauf liegt, nach der Ausbildung in einer Führungsposition im Hotel zu arbeiten.
Wie verläuft die Ausbildung?
Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt im Blockunterricht. Das bedeutet, dass ich abwechselnd vier bis fünf Wochen am Stück im Hotel arbeite und anschließend zwei Wochen in der Schule verbringe.
Welche Aufgaben hast du während der Arbeit im Hotel?
In der Ausbildungszeit werden verschiedene Abteilungen durchlaufen. Diese sind von Hotel zu Hotel unterschiedlich. In meinem Ausbildungsunternehmen durfte ich Einblicke in die Bereiche Rezeption, Service, House-Keeping, sowie Marketing, Controlling und Eventmanagement gewinnen.
Je nach Abteilung habe ich unterschiedliche Verantwortlichkeiten: Beispiele für die Tätigkeiten an der Rezeption sind Check-ins und Check-outs von Hotelgästen, Telefonate führen, E-Mails beantworten, Rechnungen bearbeiten oder Reservierungen veranlassen.
Beim House-Keeping werden die Hotelzimmer nach der Reinigung auf verschiedene Kriterien, wie Geruch und Sauberkeit kontrolliert.
Die Hauptaufgaben im Service sind das Eindecken und Abräumen der Tische, sowie Aufnehmen und Servieren von Bestellungen. Manchmal fallen auch Aufgaben wie Cocktails mixen oder auch Speisen zubereiten an. Hier ist es besonders wichtig, die hygienischen Maßnahmen zu kennen und einzuhalten.
Welche Inhalte werden in der Schule vermittelt?
In der Schule werden selbstverständlich klassische Hotelfach-Themen vermittelt, die in der Praxis angewendet werden. Hierzu gehören beispielsweise die Tischetikette, das heißt, wie ein Tisch regelkonform einzudecken ist. Man lernt auch Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch, um mit internationalen Gästen kommunizieren zu können.
Durch die Zusatzqualifikation stehen Fächer wie Marketing, Wirtschaft und Management ebenfalls auf meinem Stundenplan.
Wie hoch ist das Ausbildungsgehalt?
Das Gehalt ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich. Im ersten Jahr habe ich circa 880 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr circa 1000 Euro brutto und im letzten Jahr circa 1300 Euro brutto pro Monat verdient.
Welche Aufstiegschancen gibt es nach der Ausbildung?
Um eine höhere Position in einem Hotel erreichen zu können, ist kein Studium erforderlich. Nach Absolvierung der Ausbildung besteht die Möglichkeit, durch berufliche Erfahrung die Position der Abteilungsleitung oder sogar Hotelleitung zu erlangen.
Was sollte man vor Beginn dieser Ausbildung wissen?
In fast jedem Hotel gibt es Arbeitskleidung, die täglich zu tragen ist. Wie diese aussieht, ist von Hotel zu Hotel unterschiedlich. Oft besteht Arbeitskleidung aus einem Hemd oder einer Bluse, einem Rock und Strumpfhose oder einer Anzugshose und einer Krawatte oder einem Halstuch. In der Hotelbranche arbeitet man im Schichtdienst, das bedeutet, dass die Arbeitszeit der Angestellten in Früh- und Spätschichten aufgeteilt ist.
Gegebenenfalls gehen die Spätschichten bis in die Nacht. Wenn man eine Ausbildung zum/r Hotelkaufmann/-frau beginnen möchte, sollte man eine kommunikative und offene Persönlichkeit haben, da man hat täglich Kontakt mit den Hotelgästen hat.
In welchen Bereichen fördert die Ausbildung die persönliche Entwicklung?
In der Ausbildung wird nicht nur fachliches Wissen vermittelt, sondern auch wichtige Soft Skills weitergegeben. Der Umgang mit Stress, die Koordination von Aufgaben und besonders der Umgang mit verschiedenen Menschen werden aktiv entwickelt. Durch die Ausbildung bin ich definitiv selbstbewusster und empathischer geworden.